Fischheimer Borstel

Eine der größten & imposantesten slawischen Anlagen auf einer größeren Anhöhe direkt an der Mulde. Im Südwesten wird die Anlage durch schroffe Felswände begrenzt – hier konnte kein Feind eindringen. Die restliche Anlage war durch einen weitreichenden Doppel-Ringwall gesichert. Die Nutzfläche ist plateauartig und recht groß. Steht man auf dem Ringwall, hat man eine perfekte Aussicht auf die Muldebiegung im Norden – schlechte Karten für Feinde aus dieser Richtung. Nahe dieser Anlage, auf der anderen Muldenseite, befindet sich die untergegangene Slawensiedlung „Traschke“, welche später in Form eines isolierten Bauerngutes noch auf Karten nachweisbar ist. Im Rahmen einer Zivilschutzübung wurde diesem Stück Land in den 80ern der Garaus gemacht.

Auf modernen 3D-Scans bildet sich je nach Betrachtungsweise eine rechtwinkelige oder trapezförmige Struktur auf dem Plateau ab. Es ist unklar, ob hier neuzeitliche Geländemaßnahmen stattgefunden haben, oder ob das die sanften Zeichen früherer Architektur sind. In diesem Fall müsste es ein vergleichbar großes, langgestrecktes Bauwerk gewesen sein. Folgt man der trapezartigen Form, spricht das eher für historische Zusammenhänge. Zumindest mir persönlich fällt keine Maßnahme der Neuzeit ein, die zu einer solchen Trapezform im Erdboden führen könnte. Zu dieser Theorie meinerseits habe ich bisher weder Quellen gefunden, die dagegen sprechen, noch dafür.

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Kriterien typischer Slawenburgen:

  • Frischwasserquelle: ja, Mulde+Bach
  • Anhöhe: ja
  • Bergsporn: ja
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