Keine Slawenburg, sondern die Ruine eines vermeintlichen Raubschlosses, dass um 1200 herum erbaut und spätestens 1233 wieder zerstört wurde. Der heutige Zustand bietet nur wenige Anhaltspunkte, wie das Schloss ausgesehen haben könnte. Eingefallene Keller oder Fundamente sind der einzig sichtbare Beweis einer Steinbefestigung. Im umliegenden Gebiet sollen Bergbauversuche stattgefunden haben. Kleinere Trichter ohne erkennbare Ursache könnten Anzeichen dafür sein. Es ist zudem eine handvoll Höhlen dokumentiert. Die Anlage weißt entlang des Berghanges eine auffällige Gliederung in Hügel/Geländeeinschnitte auf. Es lassen sich vier voneinander getrennte Fundamente bzw. Wallabschnitte erahnen.
Text auf dem Gedenkstein: „Schloßberg – Historischer Boden einer Burg, die annehmbar um 1200 erbaut und 1213 oder nach der Sage mit einer Waldmühle am Fuße des Berges im sächsischen Bruderkriege zerstört wurde – Der 1780 aufgenommene Grundriß zeigt einen runden Turm mit 6 Ellen flachen Mauern – In halber Höhe des Berges noch winzige Kellerreste —— Wald und Höhen geben ein schönes Echo zurück.“
Gemäß der Einheitenbeschreibung unter Wikipedia zur säschischen Elle, dürften die im Jahre 1780 vorgefundenen Mauern also etwa 3-5m hoch gewesen sein. Heute sieht man davon zumindest auf den ersten Blick nichts. Es ist denkbar, dass die Mauern ursprünglich deutlich höher waren. Ich fand bislang noch keine Hinweise, in welchem Zustand genau die Burg 1780 vorgefunden wurde – vermutlich jedoch mit beschädigtem Turm, dafür spricht der 1233 bereits dokumentierte Zustand „castrum destructum“.
In der Gegenwart ist der Schlossberg Teil regelmäßiger Sportveranstaltungen, z.B. der „Schlossberglauf“. Auf der Webseite des LWV Geringswalde finden sich sowohl Informationen zur Geschichte des Schlossberges inklusive einer alten Zeichnung, als auch Informationen zu den Sportevents. Bezüglich der auf der Zeichnung gezeigten Wegführung gibt es meinerseits Zweifel, ob es sich wirklich um das alte Schloss handelt, oder ob hier eine andere Anlage skizziert wurde. Es zeigen sich größere Unterschiede in Sachen Gelände und Wegführung.