Die Zettlitzer Kirche soll auf einer slawischen Anlage errichtet worden sein. Das passt zur Theorie, nach der christliche Anlagen bevorzugt direkt auf die Anlagen der Slawen gebaut wurden. Rund um Zettlitz sind Funde früherer Besiedlung bekannt.
Anhand von 3D Scans und alten Karten lässt sich keine Einschätzung der Vermutungen ableiten. Die Position fernab eines Fließgewässers und ohne markante Geländeeinschnitte spricht eigentlich eher gegen eine dedizierte slawische Anlage. Der taktische Vorteil hätte sich stark in Grenzen gehalten. Von einer normalen slawischen Besiedlung ist jedoch mindestens schon durch die Namensgebung mit „itz“ am Ende auszugehen. Alte Schriften unterstützen diese Annahmen. Der erhöht liegende Punkt war mit Sicherheit schon seit der Erstbesiedelung begehrt – sowohl Slawen als auch später Christen bevorzugten es, immer einen guten Ausblick zu haben bzw. religiöse Bauwerke von weithin sicht- und hörbar zu platzieren.
Interessanterweise gibt es zur Zettlitzer Kirche eine Lithographie von 1840. Auf diesem Werk ist eine frühere Ausbaustufe des Kirchengeländes ohne Mauern und befestigte Straßen zu sehen. Auffällig ist dabei, dass das scheinbar relativ naturbelassene Umfeld eine markante, kleine Erhebung aufweist. Ganz auszuschließen sind die Theorien einer slawischen Anlage, die später überbaut wurde, also nicht.